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Strukturiert kommunizieren für gezielte Resonanz

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In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Informationen in Sekundenschnelle geteilt werden, ist eine klare Kommunikationsstruktur wichtiger denn je. Besonders in der externen Kommunikation – also dem Austausch zwischen Unternehmen und externen Zielgruppen wie Kund:innen, Partner:innen, Medien oder der Öffentlichkeit – spielt die Kommunikationshierarchie eine zentrale Rolle. Sie sorgt für Klarheit, Konsistenz und Glaubwürdigkeit in der Aussendarstellung.

Begriffliche Einordnung
Der Begriff Kommunikationshierarchie lässt sich aus der Organisations- und Kommunikationstheorie herleiten. Er beschreibt die institutionalisierte Struktur der Kommunikationswege innerhalb einer Organisation. Während interne Kommunikationshierarchien den Informationsfluss innerhalb der Organisation ordnen, fokussiert die externe Kommunikationshierarchie auf die Schnittstelle zwischen Organisation und Umwelt (vgl. Zerfass & Piwinger, 2014).

In diesem Sinne bildet die Kommunikationshierarchie einen Regelungsrahmen, der festlegt:

  • wer in welcher Funktion nach aussen kommunizieren darf,
  • welche Inhalte übermittelt werden, und
  • welche Kommunikationskanäle dafür vorgesehen sind.

Funktion und Bedeutung in der externen Kommunikation
Die externe Kommunikation dient der Gestaltung und Pflege von Beziehungen zu externen Anspruchsgruppen. Dazu zählen Kund:innen, Lieferanten, Medien, politische Institutionen oder die Gesellschaft insgesamt (vgl. Röttger, 2020). Eine klar strukturierte Kommunikationshierarchie erfüllt hierbei mehrere zentrale Funktionen:

  • a) Sicherung der Konsistenz organisationaler Botschaften
    Ein zentrales Ziel ist die Einheitlichkeit der Aussenkommunikation. In Organisationen wirken oft zahlreiche Akteure an der Kommunikation mit – vom Management über die PR-Abteilung bis hin zu Social-Media-Teams. Eine definierte Hierarchie stellt sicher, dass alle kommunikativen Handlungen mit der übergeordneten Kommunikationsstrategie und den Corporate-Identity-Vorgaben übereinstimmen.
  • b) Kontrolle und Legitimation der Kommunikationsakte
    Die Hierarchie bestimmt, welche Ebenen autorisiert sind, öffentliche Stellungnahmen abzugeben. Dies schützt die Organisation vor unkoordinierten oder widersprüchlichen Aussagen, die die Reputation gefährden könnten. In der Krisenkommunikation beispielsweise darf meist nur die Unternehmensleitung oder Pressestelle offiziell Stellung beziehen.
  • c) Effizienz und Verantwortlichkeit
    Durch die Zuweisung klarer Kommunikationsrollen – etwa an Pressesprecher:innen, Marketingverantwortliche oder Kundenservicemitarbeitende – werden Zuständigkeiten transparent. Das führt zu effizienteren Entscheidungs- und Reaktionsprozessen, insbesondere bei Medienanfragen oder öffentlichen Diskussionen.

Ebenen der Kommunikationshierarchie
Die Kommunikationshierarchie der externen Kommunikation lässt sich in drei funktionale Ebenen gliedern:

Strategische Ebene
Verantwortlich für die Formulierung von Leitlinien, Kommunikationszielen und Kernbotschaften. → typischerweise Geschäftsführung oder Kommunikationsleitung.

Operative Ebene
Zuständig für die Umsetzung der Kommunikationsstrategie über konkrete Massnahmen und Kanäle (z. B. Public Relations, Social Media, Werbung). → Kommunikations- und Marketingabteilungen.

Taktische bzw. interaktive Ebene
Beinhaltet den direkten Dialog mit externen Anspruchsgruppen, z. B. durch Kundenservice, Vertrieb oder Community Management. → Ziel ist die Repräsentation der Unternehmensbotschaften im persönlichen Kontakt.

Diese Ebenen interagieren in einem vertikal-hierarchischen Kommunikationssystem, das sowohl Rückkopplungsprozesse als auch Koordinationsmechanismen erfordert, um Kommunikationskonsistenz zu gewährleisten.

Spannungsfeld zwischen Hierarchie und Flexibilität
In der modernen Kommunikationspraxis stehen Organisationen vor dem Dilemma, einerseits klare Kontrollstrukturen aufrechtzuerhalten, andererseits aber agil und dialogorientiert auf dynamische Kommunikationsumfelder reagieren zu müssen. Soziale Medien und Echtzeitkommunikation reduzieren die Möglichkeit zentraler Steuerung und verlangen adaptive Hierarchiemodelle, die Verantwortung dezentralisieren, ohne die strategische Kohärenz zu gefährden (vgl. Mast, 2018).

Ein erfolgskritischer Faktor ist daher die Balance zwischen formaler Kommunikationsordnung und situativer Handlungsfreiheit. Organisationen, die zu stark hierarchisch kommunizieren, laufen Gefahr, als unnahbar oder reaktionsschwach wahrgenommen zu werden. Fehlt jedoch jede Struktur, drohen Inkonsistenzen und Vertrauensverluste.

Fazit
Die Kommunikationshierarchie ist einstrukturierendes Element der externen Unternehmenskommunikation. Sie dient der Sicherung von Konsistenz, Legitimität und Effizienz und unterstützt Organisationen dabei, eine einheitliche Aussenwahrnehmung zu gewährleisten. Zugleich erfordert die digitale Kommunikationslandschaft eine zunehmende Flexibilisierung dieser Hierarchien, um Dialogorientierung und Glaubwürdigkeit zu fördern. Zukünftig werden Organisationen verstärkt hybride Modelle entwickeln müssen, die hierarchische Steuerung mit partizipativer Kommunikation verbinden – eine zentrale Herausforderung moderner Kommunikationsführung.

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